Offener Brief
An die
SPD-Fraktion der Stadt Dinslaken,
Mitglieder des Stadtrates und Sportausschuss,
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dinslaken
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ende 2024 mussten wir aus der Presse erfahren – ohne dass zuvor ein Dialog mit uns als
Verein stattgefunden hat, dass die SPD-Fraktion plant, die städtischen Zuschüsse für die
Dinslakener Kobras über die Saison 2025/2026 hinaus zu kürzen oder vollständig zu
streichen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Fördermittel oder Zuschüsse, sondern
um Ausgleichszahlungen, die eingeführt wurden, um die erheblichen Mehrkosten zu
kompensieren, die durch die Übernahme der Eissporthalle durch die Stadtwerke
Tochter DINEis GmbH entstanden sind. Vor der Übernahme der Eissporthalle durch die
DINEis GmbH – als sie noch von der Eissporthalle Dinslaken gGmbH betrieben wurde –
standen uns als Verein neun Freistunden pro Woche (diese Freistunden bestanden seit
dem Bestehen des Vereins) sowie ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz von 7 % zu.
Zudem waren die Eisstundenpreise insgesamt geringer.
Die gezahlten „Zuschüsse“ werden nicht für andere Zwecke verwendet, insbesondere
nicht zur Finanzierung der Senioren Regionalliga Mannschaft. Die gewährten Zahlungen
gehen direkt und vollständig an die DINEis GmbH, um unsere Eismieten zu decken. Die
Berechnung erfolgt exakt und centgenau auf Grundlage der von uns genutzten Eiszeiten.
Die geplante Kürzung oder der Wegfall dieser Ausgleichszahlungen würde uns vor eine
existenzielle finanzielle Herausforderung stellen und den gesamten Eissportstandort
Dinslaken massiv gefährden. Es ist fraglich, ob die über 1.000 Eisstunden, die wir
jährlich benötigen, durch öffentliche Laufzeiten oder andere Vereine kompensiert
werden könnten.
Hohe Kosten, begrenzte Mittel, fehlende Entwicklungschancen
Die derzeitigen Zahlungen der Stadt decken unsere Kosten ohnehin nur zu einem kleinen
Teil.
Fakt ist: Wir gehören zu den Vereinen mit den höchsten Eiskosten in NRW und tragen
einen erheblichen Anteil unserer Eismiete aus eigener Kraft – ein Kraftakt, den wir seit
Jahren meistern. Nur durch Mitgliedsbeiträge und die bisherigen „Zuschüsse“ gelingt es
uns mit viel Mühe, die Saison mit einer „schwarzen Null“ abzuschließen.
Dies ist unter anderem darin begründet, dass es ausgebildete Eishockeytrainer (beim
Eishockey muss ein ausgebildeter Übungsleiter das Training führen) nicht in der
Quantität wie bei anderen Sportarten zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund sind wir
auf auswärtige Trainer mit teilweise längeren Anfahrten zur Eissporthalle angewiesen.
Dies verursacht auch hohe und steigende Kosten, da unsere Trainer, die ihrer Arbeit mit
den Kindern und Jugendlichen mit Herzblut nachgehen, am Ende des Monats zumindest
nicht draufzahlen möchten.
Doch diese finanzielle Stabilität ist trügerisch, denn sie geht auf Kosten unserer
sportlichen Entwicklung. Unsere finanzielle Lage erlaubt es uns weder, neue sportliche
Ziele anzustreben, noch dringend notwendige Investitionen zu tätigen. Ein
hauptamtlicher Trainer wäre essenziell, um unseren Nachwuchs gezielt zu fördern, doch
hierfür fehlen uns die Mittel. Ebenso können wir uns moderne Sportgeräte für das
Trockentraining, die für eine ganzheitliche Ausbildung notwendig sind und vom
Eishockeyverband gefordert werden, nicht leisten.
Eine Kürzung oder gar der vollständige Wegfall der Zuschüsse würde daher unweigerlich
das Ende des Eissports in Dinslaken bedeuten.
Negative Auswirkungen bereits spürbar
Die Unsicherheit über unsere Zukunft hat bereits jetzt spürbare Auswirkungen:
Es wird immer schwieriger, neue Mitglieder für unsere Jugendmannschaften zu
gewinnen.
- Erste Mannschaft: Junge Talente, die langfristige Perspektiven suchen, meiden uns, weil
unklar ist, ob unser Standort über 2026 hinaus existiert. - Sponsoren: Ohne eine gesicherte Zukunft fällt es uns schwer, Partner zu finden, die in
unseren Verein investieren wollen.
Eishockey hat in Dinslaken eine lange Tradition und ist ein wichtiger Bestandteil des
kulturellen und sportlichen Lebens der Stadt. Unsere Arbeit reicht weit über den Sport
hinaus: Wir fördern Teamgeist, Disziplin und Gemeinschaftssinn bei Kindern und
Jugendlichen und leisten einen wertvollen Beitrag zur Integration und Freizeitgestaltung
in unserer Region.
Unser Appell an die Entscheidungsträger
Wir appellieren eindringlich an die Verantwortlichen: Lassen Sie uns nicht im Stich!
Finden wir gemeinsam eine tragfähige und nachhaltige Lösung, um den Fortbestand des
Eissports in Dinslaken zu sichern.
Wir benötigen dringend Planungssicherheit, um unseren Verein zukunftsfähig
aufzustellen, den Nachwuchs weiter zu fördern und zur sportlichen Vielfalt unserer
Stadt beizutragen.
Für ein persönliches Gespräch stehen wir jederzeit zur Verfügung, um die Situation
ausführlich zu erörtern und gemeinsam Perspektiven für den Eissport und die
Jugendförderung am Standort Dinslaken zu entwickeln.
Mit sportlichen Grüßen
Bastian Samel
1. Vorsitzender ERV Dinslakener Kobras e. V.