Kobras hielten lange mit

Kobras hielten lange mit

Im ersten Halbfinale der Landesliga NRW unterlagen die Dinslakener Kobras bei haushohen Favoriten Grizzlys Bergkamen mit 3:7, konnten aber lange Zeit gut mithalten. Bis zur 50. Spielminute konnte man den Hausherren Paroli bieten, doch 3 Treffer in der 54. Spielminute besiegelten dann die Niederlage.

Bis zum Ende von Abschnitt 2 war die Welt für die Giftschlangen noch völlig in Ordnung. Auch wenn für sie es sehr unglückliche Zeitpunkte waren, an denen die Hausherren die Partie nach 1:2 Rückstand gedreht hatten. 27 Sekunden vor der ersten Pausensirene konnten sie die 1:0-Führung durch Daniel Pleger ausgleichen, 73 Sekunden nach Wiederanpfiff hatten sie durch ein Tor von Felix Berger die Partie für sich gedreht. Doch die Kobras zeigten sich dem Hauptrunden-Spitzenreiter unbeeindruckt gegenüber und konnten die Begegnung in der 35. Spielminute durch einen Überzahltreffer von Michael Pedarnig wieder ausgleichen. Auch in der Folgezeit ging der Matchplan, den sich Coach Böhme und die Mannschaft für diesen Abend zurechtgelegt hatten, voll auf.
„Unser Ziel war es, defensiv aufzutreten und den Gegner im Mitteldrittel zu erwarten. Wir wollten ihnen die Lust am Kombinieren nehmen, denn das können sie vorzüglich“, verriet Dinslakens Übungsleiter nach der Partie. „Dies war wohl die beste Option, die man mit 3 U20-Spielern, sowie 2 Verteidigern, die aus Personalmangel im Sturm angetreten mussten, ziehen kann“, so Jörg Böhme weiter. 

Und der Plan ging lange Zeit auf. Mit einem glänzend aufgelegten Thomas Pedarnig im Kasten, davor reichlich Beton angerührt und eine Mauer hochgezogen, sowie Pfosten und Latte das ein oder andere Mal als Unterstützer für die Tüchtigen in Anspruch genommen, hatte das 2:2 bis zur 50. Spielminute Bestand. Ein sogenanntes dreckiges Tor brachte die Hausherren dann auf die Siegerstraße. Ein Schüsschen von Konstantin Wichern trudelte durch den vollbesetzten Slot an Freund und Feind vorbei über die Dinslakener Torlinie, ohne dass ein weiterer Akteur seine Laufbahn beeinflusst hatte.
Langsam ließen auch die Kräfte der tapfer kämpfenden Giftschlangen nach und als Til Schäfer das 4:2 in der 54. Spielminute erzielte, war die Moral der Gäste zunächst gebrochen.
Als die Grizzlys in den nächsten 49 Sekunden die Treffer 5 und 6 folgen ließen, nahm Coach Böhme eine Auszeit, um seine Schützlinge wieder moralisch aufzurichten. Mit Erfolg, denn nur 12 Sekunden später zappelte die Scheibe nach einem Schuss von Daniel Pleger zum dritten Mal im Bergkamener Netz.
Kurze Zeit später musste ein Grizzly in die Kühlbox. Jetzt hieß es beim Stand von 6:3 alles oder nichts für die Niederrheiner und Jörg Böhme zog seinen Goalie für einen Feldspieler. Doch diesmal ging der Schuss nach hinten los. Beim Spielaufbau wurde im gegnerischen Drittel einem Dinslakener Akteur der Puck vom Schläger gespitzelt und Felix Berger hatte wenig Mühe, die schwarze Hartgummischeibe ins verwaiste Dinslakener Gehäuse unterzubringen.

Die Höhe des Ergebnisses täuscht etwas über die gute Dinslakener Leistung hinweg.  Das Team hat im Rahmen seiner Möglichkeiten alles aus sich herausgeholt, couragiert und mit viel Herz gespielt. Und am Ende des Tages steht es in der Halbfinalserie erst 1:0. Nichts, was am Freitagabend in der Schlangengrube nicht zu begradigen wäre.

Coach Böhme analysierte die Leistung seiner Jungs wie folgt: „50 Minuten lang hat unser Plan super geklappt. Bis zum unglücklichen 2:3 ging er voll auf. Vom ersten Torwart bis zum letzten Feldspieler haben alle Alles gegeben und können hoch erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Am Freitag geht es wieder bei 0:0 los. Dann hoffentlich mit ein paar Mann mehr.  Es ist immer noch alles drin. Und ich wünsche mir, dass die Schlangengrube dann gut gefüllt ist. Die Jungs haben es verdient“.

Grizzlys Bergkamen – Dinslakener Kobras 7:3 (1:1; 1:1; 5:1)
Torschützen Bergkamen Zeitler, Berger (je 2), Wichern, Schäfer, Sushkov
Torschützen Dinslaken Pleger (2), M. Pedarnig
Strafminuten Bergkamen 16
Strafminuten Dinslaken 6
Zuschauer 327

 

(Olav Hamann, Pressemeldung der Dinslakener Kobras, 18.02.2024)