Für die Dinslakener Kobras, die einmal mehr stark ersatzgeschwächt eine Partie antreten mussten, gab es am gestrigen Abend eine verdiente 3:4-Niederlage bei der Zweitvertretung des Neusser EV.
Es ist nicht die Niederlage an sich, die bei den mitgereisten Kobras-Fans für Kopfschütteln sorgte, mehr die Art und Weise, wie diese Niederlage entstanden ist.
Denn während die Gastgeber über 60 Spielminuten engagiert, lauffreudig und gedankenschnell ihr körperbetontes Spiel aufzogen und sich auch nicht zu schade waren, in die Schüsse der Giftschlangen hineinzuwerfen, so denn mal eine solche Chance in den ersten 40 Minuten zustande kam. Es entstand der Eindruck, als wenn der Heimverein ständig in Überzahl agiert hätte, während die Böhme-Truppe nur äußerst pomadig und unkonzentriert zu Werke ging.
Nach 5 Spielminuten war die Begegnung mit 3 Treffern des NEV nahezu entschieden. Nur 45 Sekunden hatte es gedauert, bis der Puck das zweite Mal hinter Lukas Biyikli eingeschlagen war. Jörg Böhme nahm eine Auszeit und versuchte, seine Mannschaft noch einmal neu einzustellen, doch bis zum Ende des zweiten Drittels änderte sich das Bild kaum, vieles blieb bei den Gästen Stückwerk.
Zwar fielen die Tore nun nicht mehr im Minutentakt, doch nach vorne lief kaum etwas zusammen. Und ergab sich doch einmal eine vielversprechende Möglichkeit, wurde sie von der guten Neusser Torfrau zunichte gemacht.
Auch Überzahlsituationen verhalfen den Dinslakenern in den ersten 40 Minuten nicht zu einem ersten Treffer. Besser machten es die Hausherren, die 20 Sekunden vor Ende des Mittelabschnitts eine einfache Überzahl das Zwischenergebnis zur 4:0 Führung ausbauten.
In der zweiten Pause hatte man sich auf Dinslakener Seite nun endlich etwas vorgenommen und begann, über den Kampf besser ins Spiel zu kommen.
Fortan lief’s deutlich besser. Zwar konnten die Dinslakener jetzt eine Aufholjagd starten, doch am Ende war das Drittel schlichtweg zu kurz. Neuzugang Tom Dannöhl und zweimal Michael Pedarnig hatten die Kobras zwischen der 50. Und 59. Spielminute bis auf einen Treffer herangebracht, doch am Ende stand der verdiente 4:3-Sieg des NEV fest.
Coach Böhme war von der Leistung seines Teams im Anschluss alles andere als begeistert: “Wenn du nur ein Drittel lang Eishockey spielst, ist das einfach zu wenig. Wir haben zwei Drittel lang den Kampf nicht angenommen und zu wenig Eishockey gearbeitet. Kaum haben wir hart gearbeitet, auf Körper gespielt und mehr aufs Tor geschossen, gewinnen wir das Drittel 3:0. Aber wenn’s nach 5 Minuten schon 3:0 für den Gegner steht, wird jedes Spiel schwierig“, so der Chef hinter der Bande unmittelbar nach der Begegnung.
So darf man gegen den nächsten Gegner nicht auftreten, ansonsten wird es wohl in einem Debakel enden.
Denn am nächsten Sonntag kommen die Moerser Black Tigers, und damit einer der Topfavoriten unserer Liga, in die Schlangengrube. Aber dann ist der Kader auch hoffentlich wieder besser gefüllt. Spielbeginn ist, wie sonntags gewohnt, um 19:00 Uhr.
NEV 1b – Dinslakener Kobras | 4:3 (3:0; 1:0; 0:3) |
Torschützen Neuss | M. Spengnöder (2), T. Spengnöder, Rerich |
Torschützen Dinslaken | M. Pedarnig (2), Dannöhl |
Strafminuten Neuss | 18 |
Strafminuten Dinslaken | 14 |
Zuschauer | 45 |
(Olav Hamann, Pressemeldung Dinslakener Kobras, 13.11.2023)