Nein, da war nichts zu machen. Auch im zweiten Halbfinale der Landesliga NRW zischen den Dinslakener Kobras und den Grizzlys Bergkamen waren die Giftschlangen nahezu chancenlos. Mit 5:10 hatten die Niederrheiner diesmal das Nachsehen.
Und der Sieg der Westfalen geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Immer wieder wirbelte der Hauptrunden-Primus den Defensivverbund der Hausherren durcheinander, immer wieder sorgten dadurch Zuordnungsprobleme in der Verteidigung dafür, dass ein Spieler der Gäste einschussbereit vor Thomas Pedarnig, der an diesem Abend erneut zwischen den Dinslakener Pfosten stand, auftauchten.
Die Tatsache, dass die Kobras in der Offensive besser aufgestellt waren, als im Hinspiel, wurde ihnen gleichzeitig zum Verhängnis, weil sie dadurch die eigene Verteidigungszone vernachlässigten.
Trotzdem gingen die Kobras durch einen sehenswerten Rückhandschlenzer unter die Latte von Julian Stevens in der 6. Spielminute in Führung. Bis zur 13. Spielminute war es eine Partie auf Augenhöhe. Doch ein Dreierpack der Gäste lenkte die Partie dann in die entscheidende Richtung. Zwar konnte Bennet Schroll in der 16. Spielminute nochmal auf 2:3 verkürzen und der Mannschaft und den Fans noch einmal Hoffnung geben, doch 48 Sekunden vor der ersten Sirene stellten die Gäste den alten 2-Tore-Abstand wieder her. Kurz zuvor musste Kobras-Verteidiger Petr Macaj verletzt das Eis verlassen und wurde zur Weiterbehandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Kobras wünschen ihrem Blueliner eine gute und schnelle Genesung.
Dieser Ausfall machte die Dinslakener Hintermannschaft im weiteren Verlauf nicht gerade stabiler. In den Spielminuten 21 und 28 erhöhten die Gäste ihren Vorsprung auf 2:6, ehe Christoph Ehlert und Kevin Wabinski die Kobras noch einmal auf 4:6 heranbrachten. Doch die Grizzlys hatten immer gleich eine passende Antwort parat. Zunächst gelang ihnen in der 35. Spielminute das 4:7, doch auch als Nils Cleven in der 36. Spielminute den Abstand nochmals auf 2 Treffer verkürzte, benötigten sie gerade einmal eine Minute, um die 3-Tore-Differenz wieder herzustellen. Beim Spielstand von 5:8 wurden nochmals die Seiten gewechselt.
Im Schlussabschnitt versuchten die Kobras, sich nochmal aufzubäumen und mussten ihr offensiveres Engagement nun noch mehr der Verteidigung opfern. Doch während sie vorne ohne weiteren Torerfolg blieben, wurden sie von den cleveren Gästen zweimal ausgekontert, sodass am Ende ein 5:10 auf der Anzeigetafel abzulesen war.
Selbstverständlich waren alle, die es mit dem Dinslakener Eishockey hielten, nach der Partie ein wenig enttäuscht, dennoch ließen es die Zuschauer sich nicht nehmen, ihre Mannschaft mit stehendem Applaus in die Sommerpause zu verabschieden. Schließlich hatte der Landesliga-Aufsteiger mit dem Erreichen des Halbfinals schon mehr erreicht, als man sich dies zu Saisonbeginn hätte vorstellen können.
Und natürlich vergessen die Kobras nicht, ihrem Halbfinal-Gegner zu gratulieren und wünschen deren Fans ein spannendes Finale gegen Moers.
Damit begann auch die Analyse von Dinslakens Coach Jörg Böhme am Tag nach dem Spiel:
„Ich gratuliere Igor Furda und seiner Mannschaft zum Einzug ins Finale. Deren Sieg war völlig verdient. Bergkamen war läuferisch und spielerisch klar besser. Wir haben es nicht geschafft, den Kampfgeist und den Willen von letzter Woche über 60 Minuten zu zeigen. 5 Tore zu schießen, ist zwar o.k., aber man darf im Gegenzug keine 10 kassieren. Und das lag nicht am Torwart. Wir haben uns defensiv schlichtweg zu dumm angestellt. Erst recht, nachdem Petr Macaj verletzt ausgeschieden war.Mit der Saison kann man zufrieden sein, wenn man mitberücksichtigt, wer uns so alles im Stich gelassen hat. Die vielen Verletzungen zu Saisonbeginn und jetzt am Ende haben die ganze Sache auch nicht leichter gemacht. Ein Dank geht nochmal an die Fans, die uns auch gestern wieder gut unterstützt haben“.
Die Kobras wünschen ihren Fans, Sponsoren und allen ehrenamtlichen Helfern eine erholsame Sommerpause und hoffen alle zur neuen Saison in der Schlangengrube wiederzusehen.
Dinslakener Kobras – Grizzlys Bergkamen | 5:10 (2:4; 3:4; 0:2) |
Torschützen Dinslaken | Stevens, Schroll, Ehlert, Wabinski, Cleven |
Torschützen Bergkamen | R. Pietzko, Krasnikov (je 2), T. Pietzko, Vlk, Berger, Schnieder, Lieschke, Zeitler |
Strafminuten Dinslaken | 2 |
Strafminuten Bergkamen | 6 |
Zuschauer | 353 |
(Olav Hamann, Pressemeldung der Dinslakener Kobras, 24.02.2024)