174 Zuschauer sahen am Freitagabend in der Hannibal-Arena zu Herne ein Eishockeyspiel zwischen der Zweitvertretung des Herner EV und den Dinslakener Kobras mit 2 grundverschiedenen Gesichtern.
Im ersten Abschnitt waren die Gäste völlig dominant und erarbeiteten sich Chance um Chance. Für die meisten Zuschauer war es nur eine Frage der Zeit, wann die Giftschlangen in Führung gehen würden, doch es sollte anders kommen. Trotz aller Bemühungen wollte die Scheibe in den ersten 20 Minuten nicht über die Herner Torlinie, was zum einen an einem sehr gut aufgelegten Sören Werth im Herner Kasten lag, zum anderen daran, dass die Dinslakener in einigen Situationen vor dem gegnerischen Gehäuse zu umständlich agierten und etwas Scheibenpech kam auch dazu. Bezeichnend dafür war der Schuss von Julian Stevens nach gespielten 90 Sekunden, der an den Außenpfosten knallte. Überhaupt schien der Pfosten ein Freund des Herner Eishockeys zu sein, mindestens dreimal im Verlaufe der Partie verhinderte er einen Dinslakener Treffer.
Da Marvin Frenzel im Eröffnungsdrittel zudem nahezu arbeitslos war, endeten die ersten 20 Minuten 0:0. Dies sollte sich allerdings im Mittelabschnitt ändern.
Zunächst das gleiche Bild: Wütend anrennende Dinslakener Kobras und tapfer verteidigende Herner Akteure. Dann aber sollte sich das komplette Spielgeschehen um 180° drehen. Allerdings bedurfte es dazu einer doppelten Dinslakener Unterzahl, ehe die Hausherren mit 1:0 in Führung gingen.
Diese Führung setzte bei den Grün-Weißen so viel Kräfte frei, dass von nun an sie die Regie der Partie übernahmen und die Niederrheiner nur noch sporadisch zu Kontergelegenheiten kamen, die dann aber entweder überhastet vergeben oder von der Herner Defensive vereitelt wurden. Marvin Frenzel konnte sich von nun an über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Die mitgereisten Dinslakener Fans waren nicht mehr verwundert, als Luca Schöpf kurz vor Ende von Drittel 2 das 2:0 nachlegte.
Auch im Schlussabschnitt ließ der Druck der Hausherren nicht nach, bis man auf Dinslakener Seite 5 Minuten vor Ende dieses Drittels wohl endgültig beschlossen hatte, nicht als Punktelieferant nach Herne gefahren zu sein. Kevin Porsch brachte mit einem satten Schlagschuss seine Farben bei 55:31 erstmals auf die Anzeigetafel und keine zwei Minuten später war es ausgerechnet Daniel Pleger, der nach 5 Jahren Abwesenheit sein erstes Ligaspiel der Saison bestritt, mit einem platzierten halbhohen Schuss in die linke Torhüterecke den 2:2 – Ausgleich herstellte. Dabei blieb es bis zum Ende der 60 Spielminute.
Die Overtime im Modus 3 gegen 3 dauerte bis zur 64. Spielminute, als Verteidiger Tim Happe aus dem Gewühl heraus Marvin Frenzel mit einem Schuss ins linke Kreuzeck überwinden konnte.
„Ich finde, die Punkteteilung geht anhand des Spielverlaufes genauso in Ordnung“, befand Dinslakens Coach Jörg Böhme nach dem Spiel. „Nach dem ersten Abschnitt hätten wir eigentlich mit 5:0 führen müssen, die Jungs haben eine super Laufbereitschaft und Einsatz aufs Eis gebracht. Für mich war dies die beste Leistung der Saison, nur haben wir uns nicht mit Treffern belohnen können. Und dann kam es, wie es immer kommt: Wenn du vorne keinen Treffer machst, …. .
Im Anschluss war Herne drückend überlegen, aber in der Schlussphase haben wir nochmal den Dreh gekriegt und sind zurückgekommen. Daher glaube ich, dass wir uns diesen einen Punkt durchaus verdient haben, ergänzt der Dinslakener Übungsleiter.
Jetzt geht es für die Dinslakener Giftschlangen am 17.12. zum Kreisderby nach Moers. Ob man sich dort für die 4:8 Heimschlappe revanchieren kann, können Interessierte ab 18:00 Uhr in der Moerser Eissporthalle verfolgen.
Apropos Spielansetzung: Für die mangels Schiedsrichter ausgefallene Partie der Kobras in Rheine ist ein Ersatztermin gefunden worden. Am Freitag, 26.01.2024 können reisewillige Kobrafans ihre Jungs ab 21:00 Uhr anfeuern.
Herner EV 1b – Dinslakener Kobras | 3:2 (OT) (0:0; 2:0; 0:2; 1:0) |
Torschützen Herne | Happe (2), Schöpf |
Torschützen Dinslaken | Porsch, Pleger |
Strafminuten Herne | 6 |
Strafminuten Dinslaken | 8 |
Zuschauer | 174 |
(Olav Hamann, Pressemeldung Dinslakener Kobras, 09.12.2023)